Es gibt sie noch, diese Ecken in Berlin, an denen sich die Umgebung von einem Meter auf den anderen extrem verändert und man kaum mit dem Vorgefundenen gerechnet hat. So erging es mir kürzlich nahe der Warschauer Straße. Direkt zwischen Ostbahnhof, Warschauer Straße und dem Berghain liegt der ehemalige Wriezener Bahnhof, der nach Ideen von Anwohnern und Initiativen, Schülern und lokalen Unternehmen zu einem Bürgerpark umgestaltet wurde.
Als eine Art Freiraum-Labor und Park der besonderen Art kann man parallel zur Helsingforser Straße nun Sport treiben und die Natur genießen. Kaum vorzustellen, wenn man direkt vor dem Berghain inmitten des Industriegeländes steht, dass es ein paar Meter weiter direkt idyllisch ist – und dann umso überraschender ein so vielseitiges Stück Grün zu finden.
Teile des Parks sind bisher der Schulgarten des Dathe-Gymnasiums als „grünes Klassenzimmer“, ein Sportparcours und das Urban Gardening Projekt GleisBeet, die ihren Teil zur nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen. Erst kürzlich hat auf dem Gelände ein veganer Biergarten eröffnet. Ich bin gespannt, wie sich das Gelände weiter entwickeln wird. Besonders gefällt mir aber, dass auch der Wildwuchs weiterhin seinen Platz hat und das Gelände des ehemaligen Wriezener Bahnhof irgendwie unfertig aussieht. Ich hoffe, das bleibt so. Der ehemalige Lokschuppen dient als Gemeinschaftshaus für das Quartier – und erinnert an die alten Zeiten des Bahnhofs.
Parallel zur Helsingforser Straße
Nähe S+U Warschauer Straße