Stille Ecken in Berlin

Unsere Stadtoasen

Global durch die Botanik

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Die lieblich duftenden Magnolienbäume sind der Inbegriff des Frühlings ostasiatischer Herkunft.

Mei, is des schee: Alles grünt und blüht, die Sonnenstrahlen kitzeln unsere Nasenspitze und der Winterparker hängt schon wieder im Schrank. Es ist Frühling in Berlin und wir recken und strecken unsere lahmen Glieder, wir wollen aktiv werden. Wir haben uns den ganzen Winter schon auf das Erwachen der Natur gefreut. Jetzt geht’s endlich wieder los. Und vor allem raus. Raus ins Grüne und in die bunt blühende Stadt. Wie allgemein bekannt ist, strotzt Berlin nur so vor Naherholungsgebiete. Auf eine der bekanntesten und größten Grünflächen der Stadt habe ich mich kürzlich begeben, den botanischen Garten.

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Die Frühblüher Tulpen zieren überall die Beete

Mit Sicherheit einigen Naturliebhabern bereits bekannt, ist das Areal wahrlich ein Hochgenuss für alle Hobbybotaniker und Entdecker von diversen Pflanzenarten der Welt. Das Gelände ist so riesig, dass es vermutlich mehrere Tage braucht, um sämtliche Pflanzen bewusst wahrzunehmen. Wegweisend sind zumindest Einteilungen einzelner „Felder“ nach Kontinente. Und jetzt zur Frühlingszeit gibt es auch einen Erkundungsplan für Frühblüher bzw. Pflanzen, die derzeit in verschiedenen Ländern blühen, denn, klar, es blüht nun mal nicht alles zur selben Zeit. Neben dem Tulpenmeer (ich liebe Tulpen), Flieder, Forsythien, Dichternarzissen und Kirschblüten hat mich vor allem der amerikanische Riesenaronstab des Sumpf- und Zypressenwaldes Nordamerikas beeindruckt, der unübertrefflich in seiner gelben Blütenpracht ist, aber bei näherem Betrachten witzigerweise furchtbar übel riecht. Erstaunlich, dass solche Sumpf-Biotope überhaupt in unseren Breiten Bestand haben.

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Auch ein bekanntes Tier ist hier zuweilen anzutreffen

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Lysichiton Americanus, oder auch Stinktierkohl genannt

Der Frühlingspfad führte weiter durch tropische und subtropische Gewächshäuser, in welchen vereinzelt kleine Salamander leben, die sich vor den Besuchern sichtlich versteckt halten. Ich hatte das Glück und konnte einen im Dickicht entdecken. Immer wieder faszinierend, nicht heimische Tierarten leibhaftig beobachten zu können.

Ein heimischer Weggefährte hingegen lief mir auf dem asiatischen Areal über den Weg: Mit seinem langen Buschelschwanz schlich ein Fuchs durch die Gegend. Vielleicht nennt er den Garten sein Zuhause, vielleicht war er aber auch selbst nur Besucher. Ebenfalls heimisch und mir natürlich bekannt, waren der Rotbuchen- und der Eichenwald. Unglaublich schön in ihrer artenreichen und herrlichen Pracht.

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Natur pur

Viele weitere Entdeckungen habe ich an diesem Tag machen können. Um ehrlich zu sein, grenzte das fast schon an Reizüberflutung. Zwischen den botanischen Highlights hingegen konnte ich auf der Anlage per se herrlich entspannen. Der Garten ist fantastisch angelegt. Seine einzelnen Wege, Hügel und Grünflächen, die oft genug mit Sitzbänken gespickt waren, bieten einen großflächigen Raum zum Abschalten. Schönes Wetter begünstigt natürlich das Genießen der Natur. Gegen frühen Abend wird es zudem etwas ruhiger, viele Besucher verlassen den Garten wieder, und man hat die Umgebung fast für sich allein.

Den Abschluss meiner Tour bildeten große Magnolienbäume, deren herrlich lieblicher Duft ich bis in den Abend hinein in der Nase hatte.

Botanischer Garten und Botanisches Museum
Königin-Luise-Straße 6-8, 14195 Berlin
Bus M48 Botanischer Garten
Bus 101, N3, X83 Königin-Luise-Platz/Botanischer Garten

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